Jedes der Themenfelder ist geteilt in eine Basis-, ein Vertiefungs- und ein Aufbaumodul (Seminar):
Bibel und Theologie
„Sola scriptura“- Alleine die Aussagen der Bibel zählen! Luthers Auseinandersetzung mit der kirchlichen Praxis vor 500 Jahren motiviert Menschen bis heute die eigene (Lebens- und Arbeits-) Praxis an der Bibel und ihren Aussagen zu reflektieren. Die Bibel ist bis heute Glaubensgrundlage von über 2,2 Milliarden Menschen auf der Welt. Verschieden Religionen beziehen sich darüber hinaus zum Teil auf Geschichten oder Personen aus diesem Werk. Die Bibel ist neben allen fachlichen, ökonomischen und professionellen Voraussetzungen ebenso Grundlage diakonischen Handelns.
Doch was steht eigentlich in diesem dicken Buch? Ist alles gleich wichtig? Wer hat die Bibel eigentliche geschrieben und warum stehen so gegensätzliche Dinge darin? Gab es Jesus eigentlich wirklich und was bedeutet das alles für unser diakonisches Handeln? Wer sich mit diesen Fragen beschäftigt, betreibt Theologie: Die Wissenschaft des Glaubens. Diese Fragen sind aber nur einige derjenigen Fragen, denen in unterschiedlichen und aufeinander aufbauenden Modulen nachgegangen wird. Und die Antworten sind nicht selten erstaunlich!
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Diakonie, Kirche und Gesellschaft
Diakonie ist christliches Hilfehandeln der Ev. Kirche innerhalb „der Welt“. Diakonie hat sehr unterschiedliche Erscheinungsformen. Sie ist zum Teil ehrenamtlich und aus Kirchengemeinden heraus organsiert. Größtenteils findet sie in der Bundesrepublik aber durch staatlichen Auftrag und beruflich-professionalisiert in Diakonischen Unternehmungen und am Markt orientiert statt. Diese spezifische mitteleuropäische Situation produziert Widersprüche und Herausforderungen und lässt die Diakonie in besonderer Weise gesellschaftliche Veränderungen spüren. Der Themenbereich „Diakonie, Kirche und Gesellschaft“ beinhaltet in aufeinander aufbauenden Modulen die Auseinandersetzung mit den theologischen Grundlagen der Diakonie und der seit 2000 Jahren stattfindenden Verknüpfung dieser drei Größen. Durch historische Zugänge wird vermittelt, wie heutige Strukturen und Verbindungen von Kirche und Diakonie entstanden sind und welchen gesellschaftlichen Herausforderungen sie sich in der Zukunft stellen müssen, um ihrer Tradition treu zu bleiben: Die Anpassung ihrer Hilfestruktur an die gesellschaftliche Bedingungen ihrer Umwelt, mit dem Ziel, im christlichen Nachfolgeverständnis die Not der Menschen zu lindern. Diese Herausforderungen wird zumindest die vollfinanzierte Diakonie vor nie dagewesene Herausforderungen und Veränderungen stellen.
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Spiritualität und Verkündigung
Wenn Menschen ihrem Glauben Ausdruck verleihen wollen, dann ist es hilfreich, dafür Formen zu finden, die zum Inhalt des Glaubens passen und die ermöglichen, den eigenen Glauben angemessen zu leben. Diese spirituellen Formen sind in der evangelischen Kirche und der Diakonie sehr vielfältig. Sie haben verschiedene Funktionen. Sie vergegenwärtigen Gottes gute Nachricht (Evangelium), sie tragen dazu bei, sich die Inhalte des Glaubens vor Augen zu führen und tiefer zu verstehen, sie ermöglichen eine „heilsame Unterbrechung“ vom Alltag, sie feiern die Gemeinschaft mit Gott und pflegen die Gemeinschaft derer, die zu diesen Formen zusammenkommen etc.
Besonders geistliche Formen für Gruppen sind in der Diakonie von zentraler Bedeutung. „Gemeinschaft verwirklichen“ hat im Raum der Diakonie auch eine geistliche Dimension. Das reicht von einem kleinen geistlichen Impuls zu Beginn einer Teamsitzung bis zu einer ausführlichen Andacht oder einem Gottesdienst, der von einem Team gemeinsam vorbereitet wird. Ebenso wichtig sind spezielle Rituale, z.B. Rituale zur Begrüßung neuer Kolleginnen und Kollegen, kleine Rituale für den Alltag oder das Ritual der Aussegnung eines Verstorbenen. Spiritualität und Verkündigung tragen dazu bei, dass Mitarbeitende, Klientinnen, Patienten und Gäste sehen und erleben, dass sie in einer diakonischen Einrichtung leben, zu Gast oder tätig sind.
Der Themenbereich „Spiritualität und Verkündigung“ vermittelt den Teilnehmenden in verschiedenen aufeinander aufbauenden Modulen Grundwissen zur Gestaltung von geistlichen Formen im Jahreslauf, ermöglicht die Auseinandersetzung mit grundlegenden biblischen und theologischen Zugängen zum Thema und befähigt, diakonisches Handeln als Entfaltung des christlichen Glaubens beschreiben und gestalten zu können.
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Seelsorge und Begleitung
Seelsorge geschieht aus dem christlichen Glauben heraus. Sie ist eine besondere Form religiöser Kommunikation, ist personale Begegnung, helfende Beziehung, Begleitung anderer Menschen in Not und Freude. Ihr Ziel ist es, Annahme und Befreiung erfahrbar werden zu lassen und diese Erfahrung – wenn möglich – auf ihre religiöse Dimension hin transparent zu machen.
Seelsorge achtet besonders auf spirituelle und andere Ressourcen zur Bewältigung von Leid und Schwierigkeiten, die einem Menschen oder einer Gruppe zugänglich sind; z.B. durch die Beziehung zu ihrer Umgebung, zum sozialen Umfeld (Familie, Nachbarschaft, Gemeinde, soziale Einrichtungen) und zu Gott. Die Seelsorge nutzt diese Ressourcen und stärkt sie gleichzeitig.
Die Seelsorge ist ein wesentlicher Aspekt diakonischen Handelns. In der Seelsorge geht es darum:
- seelsorgliche Beziehungen bewusst wahrzunehmen und zu gestalten;
- sich selbst zu kennen und zu verstehen (Rolle, Aufgabe, Identität, Glaube);
- Kontakt mit den Gesprächspartnern/-innen und Verständnis für ihre Lebenssituation zu gewinnen (ihre Gefühle und Wirklichkeitssicht, deren Einschränkungen, ihre Fähigkeiten)
- die eigenen Fähigkeiten zur Gesprächsführung kennen zu lernen und zu entwickeln;
- theologische Aspekte und Rituale angemessen in das Gespräch einzubringen;
- sich selbst (z.B. mit Hilfe von Supervision) in eine seelsorgliche Haltung einzuüben;
- seelsorgliches Handeln mit anderen Hilfemöglichkeiten zu vernetzen;
- den institutionellen und fachlichen Kontext der seelsorglichen Arbeit zu verstehen und die Auswirkungen auf die jeweilige Begegnung zu reflektieren;
- systemische Zusammenhänge zu erkennen und für die Begegnung zur Verfügung zu stellen.
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Ethik und Verantwortung
Nicht erst seit Aristoteles stellen sich Menschen die Frage nach dem richtigen Handeln. Alle Kulturen dieser Welt haben durch die Auseinandersetzung mit der Frage danach unterschiedliche, teilweise aufeinander aufbauende Ethiken entwickelt, die in Moralvorstellungen und Normen münden. Sie haben zum Ziel, das Leben der Gesellschaft vor dem Hintergrund entwickelter Wertevorstellungen zu organisieren und das Handeln der einzelnen zu bewerten. Dabei entstehen häufig Widersprüche zwischen gesellschaftlicher oder menschlicher Wirklichkeit, deren (ökonomischen) Möglichkeiten und gesellschaftlichen Idealvorstellungen. Das nennt man einen ethischen Konflikt. Doch wie löst man diese Konflikte?
In der Diakonie beziehen wir uns auf die christliche Ethik. Christliche Ethik unterscheidet sich von anderen Ethiken. Doch was ist das besondere christlicher Ethik? Und vor wem und für wen stehen wir in der Verantwortung? Der Themenbereich „Ethik und Verantwortung“ vermittelt den Teilnehmenden in aufeinander aufbauenden Modulen Grundwissen ethischen Denkens in einer pluralistischen und unterschiedlich kulturellen Gesellschaft. Er befähigt sie, sich in ihren Wirkungsfeldern mit aktuellen ethischen Fragen auseinanderzusetzen und sich an der Lösung ethischer Konflikte zu beteiligen.
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Diakonische Identität und Gemeinschaft
Der Mensch besitzt die Fähigkeit sich vom Schicksal seiner Artgenossen anrühren zu lassen und diese unterstützen zu wollen. Vieles passiert intuitiv und ohne dass man sich immer der eigenen Motivation bewusst ist. Für dieses Motiv des Helfens gibt es in den verschiedenen Kulturen der Welt viele unterschiedliche Namen und Bezeichnungen. Christliches Hilfehandeln im Rahmen der Evangelischen Kirche nennt sich Diakonie. Als „diakonische Identität“ wird die eigene Identifikation mit den Grundlagen und Werten christlichen Hilfehandelns bezeichnet.
Diakonie ist heute in unterschiedlichen Formen organisiert und nicht-organsiert. Sie begegnet uns ehrenamtlich und von Kirchengemeinden ausgehend, meist jedoch begegnet sie uns in Form von diakonischen Unternehmungen, die am Markt orientiert organisiert sind. Ist dort überhaupt noch der Platz für eine solche diakonische Identität? Der Themenschwerpunkt „Diakonische Identität und Gemeinschaft“ beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem Thema dieser Identität. Dabei entwickelt sich durch die Reflexion der diakonischen Identität des Wirkungsumfeldes des Einzelnen und dem Kennenlernen von Identitäten anderer Menschen die eigene diakonische Identität weiter, die sich auch in moderne Organisationsformen übertragen lässt und die Teilnehmenden befähigt diese mitzugestalten.
Reflexion und Bestärkung der eigenen diakonischen Identität kann nur im Miteinander von Menschen geschehen. Deshalb suchen viele Menschen nach Formen von Gemeinschaft(en), die zu ihren Bedürfnissen passen und in denen sie Rückhalt erfahren und Rückhalt geben können. Die Teilnehmenden lernen unterschiedliche Formen von Gemeinschaften kennen. Dadurch reflektieren Sie eigene Bedürfnisse und entdecken Formen von Gemeinschaft, an denen sie häufig längst partizipieren.
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